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Deutschland 80 Prozent bis voraussichtlich 2030. Die Umstellung von von umfassenden neuen IT-Systemen und Prozesse für den Betrieb und
5,5 Millionen Zählpunkten in Österreich wird prognostizierte Kosten hocheffiziente Taktung der Rolloutteams in der Fläche zur Ausrollung
von 1,5 bis 2 Milliarden Euro verursachen und wird wohl länger dauern der gesamten Technologie. Hier gilt es, große Unterschiede zwischen
als bis Ende 2019, darin sind sich Experten einig. Dr. Peter Deschkan, städtischen und ländlichen Strukturen zu optimieren. Die meisten Sys-
Leiter der Abteilung Metering der Wiener Netze GmbH, sieht derzeit ei- teme, die derzeit in Österreich implementiert werden, basieren auf der
nen klaren Willen aller österreichischen Netzbetreiber zum Rollout von sogenannten PLC (Powerline-Communication) Technologie. In der Pra-
zukunftssicheren Gesamtsystemen: xis zeigt sich, dass die Bandbreiten dieser Technologie von den vorhan-
denen Störquellen im Netz abhängig sind und die Erreichbarkeit der
„Alle der großen und viele kleine Netzbetrei- Geräte verbesserungsfähig ist.
ber befinden sich aktuell in umfangreichen
Vergabeverfahren oder bereits am Start Smart Meter: Zwischen Nutzen,
von Teilsystemen als Basis für den flä- Ablehnung und Gleichgültigkeit
chendeckenden Rollout. Ein Großteil der Smart Meter stellen den individuellen Stromverbrauch zeitnah auf
Netzbetreiber bekennt sich dabei zumindest
zur Erreichung des 80-prozentigen Zieles einen Blick zur Verfügung. Auf diese Daten hat ausschließlich der Netz-
der EU.“ betreiber sowie der Kunde selbst Zugriff. Mit Zustimmung des Kunden
werden einmal am Tag alle 15-Minuten-Werte übermittelt. „Einige
Kunden sind in diesem Zusammenhang besorgt über die vermeintli-
Dr. Peter Deschkan, Leiter der Abteilung Metering der Wiener Netze GmbH
che Echtzeitüberwachung“, sagt Kammerdiener: „Aus technischer Sicht
Auch wenn der vom Wirtschaftsminister vorgegebene Zeitraum für besteht hier kein Grund zur Sorge. In den Medien wird über diese Tat-
den Rollout nicht erreicht wird, kann laut Schober davon ausgegangen sachen aber oftmals falsch berichtet, was zur nächsten Hürde führt:
werden, dass die Mehrheit der Österreicher bis Ende 2020 über einen Kundenakzeptanz. Neben den technischen Herausforderungen dürfen
Smart Meter verfügt. „Dieses Szenario gilt allerdings nur dann, wenn der Kunde und dessen Bedürfnisse nicht vernachlässigt werden. Hier
die aktuell eingesetzten Technologien, die ja noch unerprobt sind, auch ist noch Verbesserungspotenzial vorhanden.“ Smart Meter werden, geht
tatsächlich in einem Rollout funktionieren. Derzeit fehlen für die neuen es nach einer österreichweiten Umfrage im Rahmen des EU-Projekts
Technologien noch die Erfahrungswerte“, sagt er. „Die Smart Meter und „You are a Smart Consumer – UsmartConsumer“, von den Konsumen-
die zentralen Softwaresysteme müssen perfekt ineinandergreifen. Hier ten kaum als geeignetes Werkzeug gesehen, um Strom und Kosten zu
sind herausfordernde Service Level Agreements von den Netzbetreibern sparen. Als größter Nutzen wird die erhöhte Transparenz bei Strom-
gefordert“, sagt Deschkan. Die hohen technologischen und organisa- verbrauch und -rechnung genannt. Gleichzeitig sehen aber auch 17
torischen Erwartungen der Netzbetreiber und Realisierungskonzepte Prozent der Verbraucher überhaupt keinen Nutzen im Smart Meter. Tat-
der Industrie müssen nun in die Tat umgesetzt werden. Laut Deschkan sache ist jedenfalls, dass immer mehr Menschen Energie im Haushalt
Foto: Gasnetz heißt das vor allem für die großen Netzbetreiber Austausch und Neuge- effizient nutzen wollen, um nicht nur das eigene Budget, sondern auch
die Umwelt zu schonen.
staltung eines Großteils der bestehenden IT-Systeme, Implementierung
Hochspannungs- Supra-Stromleitungen
Gleichstrom-Übertragung Supra-Stromleitungen transportieren beim gleichen Durchmes-
Bei der Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ) transportie- ser etwa fünfmal so viel Strom wie Kupferkabel. Im Kabelstrang
ren die Leitungen Gleichstrom, da die Übertragungsverluste geringer einer Supra-Stromleitung sind viele schmale Supraleiter-Streifen mit-
sind als bei Wechselstrom. Für den unterirdischen Stromtransport über einander verwoben. Jeder Gewebeschlauch bedient eine Phase des
weite Wege gilt diese Technik bereits als Standard. In Indien oder Chi- Drehstrom-Netzes. Ummantelt ist dieser Kern von kühlendem Stick-
na wird HGÜ großflächig eingesetzt. Die Investitionen sind zwar deut- stoff (minus 180 Grad Celsius). Die Hochtemperatur-Supraleiter (HTS)
lich höher als bei herkömmlichen Übertragungsnetzen, dafür sind die sind technisch und wirtschaftlich eine sinnvolle Möglichkeit, um den
Leitungen leistungsstärker und effizienter. Das erste Projekt dieser Art weiteren Ausbau städtischer Stromnetze mit Hochspannungskabeln zu
wurde in Europa 2013 auf einer Strecke von 65 Kilometern zwischen vermeiden. Sie könnten bestehende Umspannungswerke einsparen und
Frankreich und Spanien fertiggestellt. damit urbane Nutzflächen freimachen.
ENERGIE INSIDE DEZ/16 15