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Gasspeicher sind gerade jetzt wichtig

Erdgasspeicher Puchkirchen/Haag ©RAG / Karin Lohberger Photography
Erdgasspeicher Puchkirchen/Haag ©RAG / Karin Lohberger Photography

Die Füllstände der Speicher sind aktuell von allgemeinem Interesse und auch die Medien berichten darüber. Deshalb einige ergänzende Informationen dazu.

Prozentueller Füllstand und eingespeicherte Menge
Der prozentuelle Füllstand bezieht sich auf die jeweilige Speicherkapazität, sei es im jeweiligen Land oder auch in einem konkreten Speicher. Sie sagt noch nichts darüber aus, wieviel Kapazität der Speicher hat. Die in Österreich befindlichen Speicher haben in Summe eine Kapazität von rund 95 TWh, ein Füllstand von 64% bedeutet daher eine Menge von knapp 61 TWh an Gas (Stand 26.8.). Im Vergleich dazu: In Belgien und Tschechien sind die Speicher zu 80% gefüllt, die entsprechende Menge an Gas liegt bei 7 bzw. 35 TWh.

Speicherkapazität und Endkundenverbrauch
Für die Versorgungssicherheit besonders relevant ist auch das Verhältnis von eingespeichertem Gas und dem jährlichen Gasverbrauch im jeweiligen Land. In Österreich entspricht die Speicherkapazität ungefähr dem Jahresverbrauch (98 TWh). Österreich hat dabei in Europa ein Alleinstellungsmerkmal. Die EU-weiten Speicherkapazitäten entsprechen rund 20% des Gaskonsums in der EU. In Deutschland kann maximal rund 25% des Jahresverbrauchs eingespeichert werden.

Für wen ist eingespeicherte Gas bestimmt?
Diese Frage wird sehr oft gestellt und sie lässt sich - jedenfalls derzeit - nur durch eine Annäherung beantworten. Warum ist das so?
Es gibt Gas, das explizit für bestimmte Verbraucher in Österreich eingespeichert wurde. Das sind etwa geschützte Kunden (z.B. Haushalte oder soziale Dienste) oder auch Großkunden (z.B. Kraftwerke oder industrielle Abnehmer) im Inland. Weiters zuordenbar sind jene Mengen, die für die strategische Reserve beschafft werden. Dabei handelt es sich um Gas, das im Auftrag des Bundes ausschließlich für österreichische Kunden gekauft und eingespeichert wird. Vertraglich vereinbart ist, dass zum 1. November in Summe 20 TWh - also knapp 20% des österreichischen Jahresverbrauchs - eingespeichert sind. Weiters gibt es Mengen, die für andere Märkte, etwa Deutschland, Italien oder Slowenien bestimmt sind. Schließlich sind in österreichischen Speichern auch Mengen, für die es noch keinen Bestimmungsmarkt gibt, weil der Händler dazu noch keine Entscheidung getroffen hat.

Da noch Einspeicherungen stattfinden und auch teilweise die Entscheidung noch nicht getroffen wurde, können also die Mengen nach ihrem Bestimmungsort derzeit nicht klar abgegrenzt werden. Klar ist aber, dass Österreich (nach Deutschland, Italien, Frankreich und den Niederlanden) zu jenen EU-Staaten zählt, die in absoluten Zahlen das meiste Gas eingespeichert haben und auch der Anteil des für Inlandskunden eingespeicherten Gases über dem EU-Schnitt liegt.

Aktuelle Speicherstände und weitere relevante Daten sind hier abrufbar:
https://agsi.gie.eu/historical/AT

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Die Experten der ENERGIEALLIANZ Austria beobachten aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Ukraine die Energiemärkte sehr genau. Der Konflikt trägt dazu bei, dass die seit mehr als einem Jahr steigenden Energiepreise sich auch weiterhin sehr turbulent entwickeln. Für viele Unternehmen geht dies mit einer hohen Unsicherheit und zunehmenden finanziellen Belastungen einher. Von Seiten unserer Kunden haben uns einige Fragen erreicht. Die am häufigsten gestellten Fragen beantworten wir unter Service/FAQ Gasversorgung.

 


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