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Weltklima-
vertrag
Die Besten im Westen
Einige europäische Länder gelten als Musterschüler in der
Klimapolitik. Doch die Anstrengungen einzelner Staaten
und die von den Vereinten Nationen geforderten
Klimaziele passen oft schwer zusammen.
Wie es nach dem Vertrag von Paris
weitergehen soll, ist offen.
Rund 13,9 Grad Celsius. Das ist die globale Durchschnittstemperatur Das darin formulierte „Zwei-Grad-Ziel“ besagt: Die durchschnitt-
der vergangenen hundert Jahre von 1901 bis 2000, wie Dr. Herbert liche globale Temperatur soll im Vergleich zum vorindustriellen Tem-
Formayer erklärt. Er leitet die Klimagruppe am Institut für Meteorolo- peraturniveau um maximal zwei Grad steigen. Um die Vorgabe um-
gie der Universität für Bodenkultur: „Berechnungen der NASA zeigen: setzen zu können, haben sich die Staaten vorgenommen, bis 2050
Vergangenes Jahr war das wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen. aus der Energieversorgung mit Kohle und Erdöl auszusteigen. Dar-
Die durchschnittlichen 13,9 Grad Erdtemperatur wurden in Einzel- über hinaus wollen die Länder den Ausstoß von Treibhausgasen, im
monaten erstmals überschritten – und zwar um mehr als ein Grad." Detail den Netto-Ausstoß von CO , in der zweiten Jahrhunderthälfte
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Diese Erwärmung zu stoppen, ist das größte Ziel der Staatengemein- auf null reduzieren. Zwischen 2050 und 2100 soll ein Gleichgewicht
schaft. Im vergangenen Dezember beschlossen alle 195 Staaten der zwischen dem Ausstoß von Treibhausgasen und deren Absorption
Vereinten Nationen daher in Paris den Weltklimavertrag. hergestellt werden. Das heißt: Wenn CO etwa durch das Verbrennen
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