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Strom- und Gaspreise steigen weiter

Entwicklung der Energiepreise (Terminpreise) ab Jänner 2021
Entwicklung der Energiepreise (Terminpreise) ab Jänner 2021

Die Strom- und Gas-Großhandelspreise an den europäischen Energiebörsen steigen seit Jahresbeginn und erreichen im August neue Höchstwerte. Vor allem auf Europas Kurzfristmärkten befinden sich die Preise auf Rekordniveau. In Deutschland etwa lag der Day-Ahead Wert mit 106,54 Euro pro Megawattstunde (MWh) Strom am 11. August nahe dem diesjährigen Höchstwert. Diese Entwicklungen an den Kurzfristmärkten schlagen sich natürlich auch auf den (langfristigen) Terminmärkten nieder. Dort steigen die Preise bereits seit Jahresanfang. 

An der Energiebörse EEX kostete eine Megawattstunde Strom am 11. August im Frontjahreskontrakt 80,49 Euro, im Frontmonatskontrakt sogar 94,90 Euro. Die Gründe für diese außergewöhnlichen Preisentwicklungen an den internationalen Energiemärkten sind vielfältig. Sie reichen von einem kalten Winter über die aktuelle Hitzewelle in Südeuropa bis ins ferne Asien. 

Hitzewelle in Südeuropa und wenig Windproduktion treibt Strompreise 
Preistreibend wirken nicht nur ein weltweiter Konjunkturschub sowie hohe Kohlepreise, sondern auch CO2-Preise auf hohem Niveau von rund 60 Euro pro Tonne CO2. Aufgrund der heißen Temperaturen insbesondere in Südeuropa steigt zudem die Stromnachfrage. Weil gleichzeitig im August die Windproduktion bis dato gering bleibt und auch Photovoltaik diese Ausfälle nicht kompensieren kann, kommt es derzeit am Markt auch kaum zur Entlastung durch erneuerbare Energieträger. Vor allem in Ländern wie Spanien, aber auch in Deutschland, wird in solchen Fällen Gas zur Stromerzeugung herangezogen. 

Kalter Winter in Europa und hoher LNG-Bedarf in Asien lassen auch Gaspreise stark steigen. 
Neben hohen Strompreisen befinden sich aber auch die Gaspreise auf extrem hohen Niveau. Im deutschen Gasmarktgebiet NCG notierte am 11. August eine Megawattstunde im Day-Ahead bei 45,67 Euro. Grund dafür ist der diesjährige lange, kalte Winter in Europa. Die Gasspeicher füllen sich seitdem nur langsam. Die Füllstände der europäischen Gasspeicher liegen in Summe aktuell bei 60 Prozent. Ein hoher LNG-Gasbedarf in Asien treibt die Gaspreise zusätzlich und verknappt das Angebot von Flüssigerdgas in Europa. Erschwerend kommt hinzu, dass es vor einigen Tagen in einer westsibirischen Gas-Verarbeitungsanlage zu einem Brand kam und der russische Energiekonzern Gazprom daraufhin den Gasexport nach Europa reduzierte. 
 


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