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Energieeffizienz: Start in Österreich gelungen - jetzt Tempo halten

Beherrschten noch vor einem Jahr die steigenden Energiepreise die Stimmungslage rund um das Thema Energieeffizienz, hat sich der Blickpunkt der österreichischen Bevölkerung nun wieder verändert. Dies ergab eine Umfrage des market Instituts, durchgeführt im Auftrag der EAA-EnergieAllianz Austria. Die hohen Energiekosten führten im Vorjahr dazu, dass das Thema Energieeffizienz stark mit subjektiven Einschränkungen der persönlichen Freiheit assoziiert wurde. Diese Assoziation ist nun zu Gunsten einer steigenden Bedeutung des Themas allgemein wieder in den Hintergrund gerückt.

Die wichtigsten Ergebnisse fasst Dr. David Pfarrhofer, Institutsvorstand market, zusammen:

Das Thema Energieeffizienz wird von der österreichischen Bevölkerung immer stärker rezipiert. Vor allem die Medien werden in diesem Zusammenhang als Informationsquelle wichtiger. 21% geben an, im Zusammenhang mit den Medien vom Thema Energieeffizienz gehört zu haben (Mai 2008: 13%). Ein Zeichen dafür, dass die Öffentlichkeitsarbeit der öffentlichen Hand von diversen Medien, Institutionen sowie Unternehmen bereits Wirkung zeigt. Dennoch fehlt es an der inhaltlichen Tiefe. Je mehr sich die Bevölkerung mit dem Thema beschäftigt, desto auffälliger werden die Wissenslücken. So geben Herr und Frau Österreicher (67%) an, zwar gut informiert zu sein, wissen aber selbst, dass ihr Wissensstand ausbaufähig ist, denn nur ein Siebtel fühlt sich sehr gut informiert. Eine vermehrte Resonanz in der Bevölkerung zeigt sich auch in der stärkeren Differenzierung der Begriffe. Geht es um Energieeffizienz, wird viel seltener nur mehr an Energie sparen gedacht (23%, 2008: 29%). Deutlich häufiger kommen mittlerweile assoziative Nennungen wie alternative Energien, Energiesparlampen oder Umweltschutz. Die steigende Bedeutung der Energieeffizienz ist aus der Sicht der österreichischen Bevölkerung vor allem auf zwei Ursachen zurückzuführen: Die Angst um Ressourcenknappheit (24%, 2008: 16%) herrscht auch in Krisenzeiten vor. Die Energiekostenreduktion (27%, 2008: 27%) ist und bleibt weiterhin ein Thema. Allerdings wurde in der Kostendiskussion ein veränderter Blickwinkel deutlich. Es herrscht weniger intensiv das Gefühl vor, dass die Energiekosten im Speziellen stetig steigen, vielmehr dominiert nun ganz allgemein der Spargedanke, der eben auch die Energiekosten betrifft. In der Umsetzung sieht sich die Bevölkerung weiterhin selbst in der Pflicht. Knapp drei Viertel sind mittlerweile der Ansicht, dass die Endverbraucher großen Anteil daran haben. Dennoch kann nicht von einem Selbstläufer gesprochen werden. Denn bei den geplanten zu setzenden Energieeffizienz-Maßnahmen für die nächsten drei Jahre zeigt sich die Bevölkerung weiterhin sehr vorsichtig. Unterstützungen für die Endverbraucher sind daher unabdingbar.

Energieeffizienz: Start gelungen!

Das Thema Energieeffizienz genießt bei der Bevölkerung einen wachsenden Stellenwert, egal wie sich die konjunkturelle Lage präsentiert. Eine satte Mehrheit der Bevölkerung verwechselt die Energieeffizienz nicht mehr mit dem Thema Energiesparen. Das ist absolut positiv, betont Mag. Christian Wojta, Geschäftsführer der EnergieAllianz Austria. Weniger erfreulich sei allerdings, so Wojta weiter, dass die Breite des Wissens in der Bevölkerung gewachsen ist, allerdings die Tiefe noch zu wünschen übrig lässt. Im Klartext: Immer mehr Österreicher wissen was Energieeffizienz ist, aber immer noch viel zu wenige wissen, was sie nun im Alltag tun können, um mit Energie effizient umzugehen. Das Fazit der EAA aufgrund der nunmehr dritten market-Studie: Der Start in Richtung der Erfüllung des EU-Zieles von 9% Senkung des Energieverbrauchs bis 2016 ist in Österreich vor allem ausgelöst durch das 100-Millionen-Euro-Förderungspaket, thermische Sanierung im Wohnungsbereich und bei Unternehmen gelungen. Wojta verweist in diesem Zusammenhang darauf, dass die Nachfrage nach Beratung zum Thema Energieeffizienz auch dank des Umstandes, dass sich neben den Energieversorgungsunternehmen viele Unternehmen, von Banken und Sparkassen bis zum Handel in die Konsumenteninformation eingekli<x>nkt haben gewaltig ist. Allerdings wissen Herr und Frau Österreicher kaum, was sie nun konkret tun müssen oder können, um effizienter mit Energie umzugehen. Unsere regionalen Servicestellen sind restlos damit ausgelastet, den Interessenten quasi an der Hand zu nehmen und zu einem sinnvollen Umgang mit Energie zu führen. Das reicht von einfachen, aber unverzichtbaren Beratungsgesprächen im Bereich der Wärmedämmung über die Vorbereitungsarbeiten zur Sanierung von Heizungssystemen bis zur Erstellung von Energieauswei-sen unserer Vertriebsgesellschaften in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland.

Nun das Tempo halten und steigern

Das 100-Millionen-Euro-Förderungspaket der Bundesregierung ist zweifellos wichtig und richtig. Es hat einen tollen Start ermöglicht. Es ist aber nur ein erster Tropfen auf dem heißen Stein. Wojta: Konkret bezweifeln wir und die Studie liefert deutliche Hinweise darauf, dass damit schon eine nachhaltige Entwicklung in Richtung mehr Energieeffizienz sichergestellt ist. Die Haltung der Bevölkerung zum Thema Energieeffizienz ist noch labil und eher von der Höhe des Energiepreises bestimmt. Der Umstand, dass wir alle, gleich ob der Preis hoch oder niedrig, ist mit der Ressource Energie sorgfältig umgehen und sie effizient einsetzen müssen, hat sich in der Österreichischen Bevölkerung noch nicht nachhaltig durchgesetzt. Aus der Sicht der EAA muss daher schon jetzt darüber diskutiert werden, wie das Energieeffizienz-Tempo in den kommenden Jahren nicht nur gehalten, sondern weiter gesteigert werden kann. Wojta abschließend: Das Thema Energieeffizienz ist für die Österreicher noch kein Selbstläufer, auch das lässt sich aus der Studie ableiten. Daher muss „die öffentliche Hand weiter Fördergelder bereit stellen. Denn ein in die Förderung der Energieeffizienz investierter Euro ist wesentlich sinnvoller, auch im Sinne der Konjunkturbelebung angelegt, als ein Euro an möglichen Strafzahlungen nach Brüssel für die Verfehlung des Effizienzzieles. Strafen sind zwar noch nicht fixiert, aber durchaus im Bereich des Möglichen. Förderungen im Bereich der Energieeffizienz bringen Arbeitsplätze, Wertschöpfung, ermöglichen Innovationen, verringern die Importabhängigkeit und liefern langfristige Impulse für die Wirtschaft.


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