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Strom- und Gasmärkte in Österreich brechen ein

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In Österreich hat sich die Zahl der Strom- und Gaskunden, die ihren Energielieferanten wechselten, um mehr als ein Drittel reduziert. Nachdem 2021 noch mehr als 330.000 Haushalte und Unternehmen einen neuen Lieferanten suchten, sank die Zahl der Wechsler im Jahr 2022 auf rund 219.000 Haushalte und Unternehmen. Vor allem im Haushaltssegment Strom ist es zu einem Einbruch der Wechselzahlen um rund 40 Prozent gekommen. Ein Grund dafür war laut E-Control, dass es 2022 deutlich weniger Angebote für Konsumentinnen und Konsumenten gegeben hat. Der Marktaustritt von sechs Stromlieferanten und fünf Gasversorgern, für die sich das Geschäft scheinbar nicht mehr lohnte, hat die Angebotsvielfalt eingeschränkt. Die vom Staat eingeführte Preisbremse für Strom dürfte bei Haushaltskunden aber auch in Zukunft einen eher dämpfenden Effekt auf die Wechselwilligkeit der Konsumenten haben. Denn für viele Kunden ist nun der staatlich festgelegte Preisdeckel der Vergleichsmaßstab und weniger jener Preis, den die Anbieter für den darüber hinausgehenden Verbrauch verlangen.

Die Energiepreise sind zuletzt – seit Jahresbeginn – weiter gesunken, befinden sich aber nach wie vor auf hohem Niveau. Die Großhandelsmärkte bleiben weiter angespannt und Erdgas sowie elektrische Energie kosten am langfristigen Terminmarkt immer noch mehr als vor Beginn des Ukraine-Kriegs. Erst wenn sich günstige Preise auch wieder am langfristigen Terminmarkt beständig durchsetzen, wird das in der Folge auch die Endkundenpreise senken. Bis dahin leichtfertig den Energieliefervertrag zu wechseln und sich auf 12 oder gar 24 Monate zu binden, kann auch ein gewisses Risiko bergen. Denn niemand kann in der jetzigen instabilen Marktsituation vorhersehen, wie sich die Preise an den Großhandelsmärkten in Zukunft entwickeln werden.


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