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Strompreiszonentrennung mit Folgen für Wirtschaftsstandort

Ein „künstlicher“ Engpass trennt den gemeinsamen Strommarkt
Ein „künstlicher“ Engpass trennt den gemeinsamen Strommarkt

Seit 1. Oktober 2018 trennt ein „künstlicher“ Engpass an der deutsch-österreichischen Grenze den gemeinsamen Strommarkt in eine österreichische und eine deutsche Strompreiszone. Das führt zu unterschiedlichen Strompreisen am Spotmarkt, die täglich von der Strombörse EPEX SPOT veröffentlicht werden.

Trennung der Strompreiszone zwischen Österreich und Deutschland  
In den Verhandlungen zur Trennung der gemeinsamen Strompreiszone wurden bereits im Jahr 2017 von Seiten Österreichs mehrfach vor Nachteilen für den Wirtschaftsstandort Österreich gewarnt. Die Befürchtungen, dass es nach der Strompreiszonentrennung zu höheren Energiepreisen und damit zu einem Standortnachteil für Industrie und Wirtschaft in Österreich kommen könnte, scheinen sich zu bewahrheiten. Sie sehen die Entwicklung seit Oktober 2018 und den Anstieg der Mehrkosten (PHELIX DE minus PHELIX AT) seit August in der Grafik.  


Entwicklung der Kosten zur Strompreiszonentrennung   
Vor allem auf Grund der momentanen sehr hohen Windeinspeisung im Norden Deutschlands und unterschiedlicher fossiler Kraftwerke in Österreich (Gas) und Deutschland (Kohle) kommt es derzeit zu sehr großen Preisunterschieden in den Strompreiszonen der beiden Nachbarländer.

Dabei spielt das Wetter eine entscheidende Rolle. Vor allem in der zweiten Jahreshälfte sank in Nord- und Zentraleuropa auf Grund von Windflauten und niedrigen Pegelständen der Flüsse die Stromproduktion aus erneuerbaren Energien. Dementsprechend musste mehr Strom aus fossilen Kraftwerken zur Stromgewinnung eingesetzt werden. Derzeit hat die in Gaskraftwerken erzeugte Kilowattstunde Strom etwa doppelt so hohe Gestehungskosten wie Strom, der in Kohlekraftwerken produziert wird, wobei sich der stark gestiegene Preis für CO2-Zertifikate ebenfalls entsprechend auswirkt. Die ebenfalls hohen Energiepreise unserer südlichen Nachbarländer – Italien und Slowenien – wirken zusätzlich preistreibend auf die Strompreiszone in Österreich und verstärken damit diesen Effekt.
 
Der Anstieg der Großhandelspreise für Strom und Gas und der starke Anstieg der Kosten zur Strompreiszonentrennung ist für alle Unternehmen eine große Herausforderung und Belastung. Kunden der EAA haben die Möglichkeit, tagesaktuelle Börseninformationen zu den relevantesten Energiepreisen zu erhalten. Auf unserer Website können Sie sich anmelden. 


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