Aktuelles

EU-Kommission legt Entwurf für Strommarkt-Design vor

 © Canva
© Canva

Die EU-Kommission will als Reaktion auf die Stromkosten-Explosion im vergangenen Jahr die Verbraucherinnen und Verbraucher besser vor Preiskapriolen schützen. In Entwürfen, die der Nachrichtenagentur Reuters am 14. März vorlagen, sprachen sich die Wettbewerbshüter in Brüssel dafür aus, die Verbraucher durch mehr Festverträge mit stabilen, langfristigen Preisen abzusichern. Damit soll die Gefahr kurzfristiger Preissprünge bei Strom aus Gas- oder Kohlekraftwerken verringert werden. Den Plänen zufolge sollen die Stromerzeuger feste Abnahmepreise erhalten – unabhängig von der kurzfristigen Preisentwicklung. Die Abnahmepreise könnten vom Staat mit Garantien abgesichert werden. Die Stromerzeugung aus fossilen Energieträgern wie Kohle und Gas soll dabei diese Garantien nicht erhalten. Stattdessen soll der Ausbau der erneuerbaren Energien weiter gefördert werden. Gas soll auch insgesamt eine geringere Rolle spielen. Mit dem Vorschlag der Kommission wird grundsätzlich an dem viel diskutierten Merit-Order Prinzip festgehalten. Dies ist durchaus nachvollziehbar, da dieses Model grundsätzlich, abseits der Krisenzeiten für Stabilität und Planungssicherheit in der Preisbildung sorgt. „Mit den neuen Instrumentarien soll das Preisbildungssystem fit für Extremsituationen gemacht werden. Damit soll eine gewisse Stabilität für die heimische Industrie gewährleistet werden, indem die Gefahr von Extrempreisausschlägen, wie im vergangenen Jahr, reduziert wird“, so die Österreichische Industriellenvereinigung in einer Stellungnahme. Nun gilt es die angekündigten Maßnahmen rasch umzusetzen, um den europäischen Strommarkt wieder in ruhigeres Fahrwasser zu bringen, so die Industriellenvereinigung abschließend.

Die vorliegenden Entwürfe der EU-Kommission können noch überarbeitet werden. Die Pläne müssen zudem von den EU-Staaten und dem Europäischen Parlament beschlossen werden. Staaten wie Spanien, Frankreich und Österreich haben sich für stärkere Eingriffe ausgesprochen, um die Preise zu stabilisieren. Andere Länder, darunter Deutschland und Dänemark, haben davor gewarnt, mit zu großen Änderungen Investoren abzuschrecken. 


Zurück zur Übersicht

Seite teilen auf: Facebook Icon Instagram Icon WhatsApp Icon Xing Icon Linked In Icon

 Folgen Sie uns: Xing Button LinkedIn Button Kununu Button Instagram Button