Aktuelles

Energiehandel nach dem Tsunami

Die Großhandelsmärkte haben sich seit Jahreswechsel gedreht. Wir sehen mit Ausnahme der Gaspreise, die seit Monaten einem eher stabilen Seitwärtstrend folgen, ein insgesamt sinkendes („bearisches“) Marktumfeld an den Börsen. Die Unsicherheiten an den Märkten bleiben aber groß.  



© ENERGIEALLIANZ Austria - Zum Vergrößern bitte klicken. 

Generell ist zu beobachten, dass die Angebote an den europäischen Großhandelsmärkten und die Handelsvolumina wieder zunehmen. Das zeigen jedenfalls die aktuellen Zahlen der führenden europäischen Energiebörse EEX in Leipzig. Dort stieg das Handelsvolumen im Jänner im Vergleich zum Vormonat am Strommarkt um 40 Prozent. Auch der außerbörsliche Stromhandel legte im selben Zeitraum stark zu. Nach veröffentlichten Zahlen der Londoner Vereinigung der Energiebroker stieg der OTC-Handel um mehr als ein Drittel.  

Die Unsicherheiten bleiben nach wie vor groß.
Das Thema Preisschwankungen an den Börsen ist auch jetzt noch allgegenwärtig, auch wenn wir im Jänner und Februar von großen Preissprüngen verschont geblieben sind. Von einem stabilen Markt kann man sicher nicht sprechen. Auch wenn die meisten Experten eine Preiswelle (Tsunami) wie im vergangenen Jahr für unwahrscheinlich halten, sind die Rahmenbedingungen alles andere als beruhigend. 

Rahmenbedingungen als Unsicherheitsfaktoren an den Börsen:

  • Erhöhte Flüssiggas-Nachfrage in China bzw. Asien  
  • Mögliche Sabotage der Nordseepipelines  (von Norwegen nach Mitteleuropa)  
  • Diskussion über das Strommarkt-Design  

Das bedeutet, die Voraussetzung für Handelsgeschäfte an den europäischen Energiebörsen – = Basis einer stabilen Energieversorgung für Endkunden – sind nach wie vor enorme Sicherheitsleistungen sowohl im Börsenhandel als auch im OTC-Handel. Als im vergangenen Jahr infolge explodierender Großhandelspreise die Sicherheitsanforderungen für Energieunternehmen in die Höhe schossen, spannte etwa die Bundesregierung in Deutschland ein Sicherheitsnetz für Energieversorger. Wer zur Absicherung börslicher Strom- und Gasgeschäfte Liquidität benötigte, bekam in Deutschland unter strengen Konditionen Geld von der staatlichen Förderbank KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau). 
 
In Österreich wurde diese Option von der Politik nicht umgesetzt. In Deutschland hingegen wird aktuell eine Verlängerung des Schutzschirms und gar eine Erweiterung auch auf OTC-Geschäfte diskutiert. Ziel ist es, dass Energieversorger handlungsfähig bleiben, um Kundinnen und Kunden verlässlich mit Energie beliefern zu können. 

 


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