Gastbeitrag: AGGM-Einspeisekarte für erneuerbare Gase „inGRID"
Die Aufgabe der Energieversorgung ist es, genau die richtige Menge Energie in der richtigen Form am richtigen Ort zur Verfügung zu stellen, wann immer sie gebraucht wird. Erneuerbare Gase spielen für ein resilientes Energiesystem eine wesentliche Rolle: Biomethan und Wasserstoff als speicherbare Energieträger mit hohem Energiegehalt sind für den Umbau zu einem dekarbonisierten Energiesystem und die Zurückdrängung von fossilen Energieträgern ein wichtiger Baustein. Aktuell gibt es in Österreich rund 300 Biogasanlagen. Aber nur 14 speisen aufbereitetes Biomethan in das Netz ein.
Für die rasche Integration von Biomethan und Wasserstoff in das Energiesystem ist deren Einspeisung in das Gasnetz ein Erfolgsfaktor. Die Themen sind nicht neu, aber nicht weniger relevant geworden. Ob Energiewende oder Diversifizierung der Lieferrouten, um die Abhängigkeiten von Gasimporten zu reduzieren, wir brauchen jede Kilowattstunde erneuerbare Energie. Vor allem auch gasförmige!
inGRID – Einspeisekarte für erneuerbare Gase
Die AGGM, Austrian Gas Grid Management AG, hat gemeinsam mit den Netzbetreibern ein entscheidendes Instrument für den Erfolg der Energiesystemwende entwickelt: „inGRID“, die digitale Einspeisekarte für erneuerbare Gase.
Öffentlich zugänglich unter ingrid.aggm.at stellt inGRID eine wegweisende Lösung für die rasche und effiziente Integration erneuerbarer Gase in das Gasnetz dar. Diese innovative Plattform basiert auf einem digitalen Zwilling des österreichischen Gasnetzes, der in Eignungszonen für die Einspeisung erneuerbarer Gase unterteilt ist.
Zur Identifikation geeigneter Anlagenstandorte für Biomethan wurde sowohl die Ressourcenverfügbarkeit als auch die Aufnahmefähigkeit des Gasnetzes betrachtet. Für die Wasserstoffeinspeisung ist in inGRID bereits das zukünftige Wasserstoffnetz aus der H2 Roadmap für Österreich implementiert. Darüber hinaus zeigt inGRID auch die realisierbaren Potentiale für die erneuerbare Stromerzeugung aus Wind, Wasser und Photovoltaik als auch geeignete Umspannwerke für den Anschluss von Elektrolysen.
Außerdem ist es möglich, direkt über ein Kontaktformular eine Einspeiseanfrage an den zuständigen Netzbetreiber zu stellen.
Erneuerbare Gase ermöglichen Energiewende
Die Menge an erneuerbaren Gasen, die in Österreich erzeugt werden kann, ist beeindruckend. In Zukunft könnte Österreich etwa 33 TWh Biomethan und Holzgas sowie 25 TWh grünen Wasserstoff produzieren. Dies entspräche etwa der Hälfte des prognostizierten Gasbedarfs im Jahr 2040. Gas ist ein echter Alleskönner – ob als riesiger Energiespeicher und Puffer im Stromnetz oder als Energieträger für Stromerzeugung, Heizung und Mobilität. Damit ist erneuerbares Gas ein Schlüssel zur Energiewende.
Die Politik ist nun gefordert, die erforderlichen gesetzlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen zu schaffen. Die AGGM sucht die Zusammenarbeit mit allen beteiligten Institutionen, Energieversorgern und Netzbetreibern, um die Pläne weiter zu konkretisieren. Die Wende kann gelingen, wir haben die Instrumente dazu in der Hand. Eines davon ist inGRID.
Weitere Informationen finden Sie unter www.aggm.at/energiewende/ingrid/
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