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Das Jahr der Preisrekorde – eine Marktanalyse

© EnergieAllianz Austria (EAA)
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Der europäische Energiemarkt – und insbesondere der Gas- und Strommarkt – zeigte 2021 hohe Volatilität, die die Auswirkungen rund um die Finanzkrise im Jahr 2008 bei Weitem übertrifft. Die Gründe dafür liegen in den langanhaltenden, globalen Störungen, die weitreichende Ungleichge­wichte bei Angebot und Nachfrage am Energiemarkt hervorriefen. Am Ende des Jahres wurden an den europäischen Gas-und Strommärkten bei hoher Volatilität niemals zuvor beobachtbare Preise aufgerufen. Bei der Diskussion um die Ursache für dieses historische Ereig­nis muss man die einzelnen, über einen größeren Zeitraum verteilten Ereignisse berücksichtigen. Die Reaktionen der Zentralban­ken und der Politik auf die Corona-Krise im Jahr 2020, gefolgt von einer langen Heizperiode in Kombination mit wenig Windenergie waren der Ursprung einer noch nie gesehenen Preisexplosion an den Energiemärkten.

Entwicklung der Energiepreise

© Energieallianz Austria (EAA)

Die alles beherrschen­de Frage ist nun, ob am Ende dieses Winters überhaupt genug Gas zur Verfügung stehen wird. Das hieraus resultierende Risi­ko für die Versorgung führt dabei nicht nur zu steigenden Prei­sen am kurzen Ende der Gas-Terminkurve, sondern beeinflusst auch die nächsten Lieferjahre und den gesamten europäischen Energiemarkt unter anderem für Strom, Kohle und Verschmut­zungszertifikate. Mit Blick auf das Jahr 2022 wird die Vollendung des deutschen Atomausstiegs und die Umsetzung des Kohleausstiegs, die Energiepreise in Europa entscheidend beeinflussen. Insgesamt scheiden nach Angaben der Bundesnetzagentur 8,8 GW (Atomkraft, Braunkohle, Steinkohle) aus dem deutschen Kraftwerkspark aus. Gleichzeitig ist aktuell nur einen Zubau von 3 GW an Gaskraftwerken geplant. Auch wenn man den Zubau der Erneuerbaren berücksichtigt, wird es zu einer Veren­gung des deutschen Kraftwerksparks kommen. Diese Entwicklungen am größten Energiemarkt Europas, bei gleichzei­tiger Alterung des französischen Kern­kraftwerksparks, sind neben der engen Versorgungssituation im Gas das größte Risiko im Jahr 2022.
Quelle: e.mw. Magazin (Auszug aus Ausgabe 1.22)


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