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Reform des Ökostromgesetzes:





        Klimaziele fast erreicht                         Fixpunkte der Reform
           Österreich hatte die gegenüber der Europäischen Union ver-     2016 erhielten Ökostromproduzenten Förderungen für Ökostrom
        pfl  ichtenden Energie- und Klimaziele bereits 2015 nahezu erreicht.   in Höhe von rund 1,3 Milliarden Euro – Mittel, für die Verbraucher
        Der Anteil heimischer erneuerbarer Energien am Stromverbrauch liegt   in Form des Ökostrombeitrags aufkommen. Die Verbraucher ächzen
 Fördersystem   bei mehr als 70 Prozent und ist damit höher als in allen anderen Staa-  unter den hohen Kosten, die ihnen das derzeitige Tarifsystem aufer-
 Fördersystem
 Fördersystem
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        ten der EU. Ziel der zukünftigen Energie- und Klimastrategie ist es,
                                                         legt. Unmut kommt auch seitens der Ökostromhersteller, die sich von
        von Energieimporten unabhängiger zu werden, die Energieeffi  zienz
        zu steigern und den Ausbau der Erneuerbaren in Österreich zu for-  einer großen Reform Antworten auf die Energie- und Klimafragen in
                                                         Österreich versprechen. Laut dem Regierungsprogramm für 2017/18
        cieren. Diese drei Punkte sind im Grünbuch verankert und sollten die   geht es bei der großen Novelle um die „komplette Neugestaltung und
    ad fi   nitum?
    ad fi   nitum?
    ad fi   nitum?  Reform soll Wende bringen             Implementierung eines  neuen Fördermechanismus. Die derzeitige
    ad fi   nitum?
        Rahmenbedingungen für das Weißbuch bilden.
                                                         Tarifförderung soll auf ein marktkonformes, kosteneffi  zientes und
                                                         wettbewerbsfähiges Fördersystem umgestellt“ werden.

           Zum Status quo. Den sieht Peter Koren, Vize-Generalsekretär der
        Industriellenvereinigung (IV), kritisch:         Was so gut wie fi  x ist:
                                                               ■   Dauerförderungen sollen der Vergangenheit angehören.
                                                            ■    Statt der aktuellen Einspeisetarife sollen künftig
                               Die gegenwärtigen             transparente Ausschreibungen für neue
                         Einspeisetarifsystematiken sind     Ökostromkraftwerke eingeführt werden.
                         weder kosteneffizient noch bieten      ■    Nur noch besonders effi  ziente Ökostromanlagen sollen in
 Das Festschreiben der Förderung kostet die Verbraucher jährlich Milliarden. Damit soll Schluss sein.  sie Anreize. Zudem sind sie nicht   den Genuss von Investitionszuschüssen und einmaligen
                                                             Marktprämien kommen. Kosteneffi  zienz und Wettbewerbs-
                             innovationsfreundlich.
 Die Reform des Ökostromgesetzes verspricht statt Dauerförderungen eine marktkonforme,   fähigkeit werden in Zukunft wesentliche Kriterien für jede
 kosteneffi  ziente und wettbewerbsfähige Lösung. Ob sich die Regierung vor den Wahlen einigt, ist offen.  Förderung sein.
                                                            ■    Zukünftig sollen Kosten für die Ökostromförderung gedeckelt
        Peter Koren, Vize-Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV)
                                                             werden. Bis jetzt ist die Obergrenze noch völlig offen.
                                                            ■    Mehrkosten für die Ökostromförderung sollen durch höhere
 Gut Ding braucht Weile. Das trifft besonders   Integrierte Energie- und      Er schätzt, dass durch die „lebensverlängernden“ Maßnahmen   Produktionsmengen kompensiert werden. Dadurch soll es
 auf die Novellen des Ökostromgesetzes zu.  Klimastrategie von morgen  des geltenden Fördersystems Mehrkosten von rund zwei Milliar-  langfristig zu keiner höheren Nettobelastung für Wirtschaft
    Die angekündigten Reformen kommen später als geplant – oder      Fundament der großen Novelle ist die integrierte Energie- und   den Euro auf die Verbrauchsgruppen zukommen. „Das Einspeise-  und Haushalte kommen.
 doch nicht? Der Ministerrat gab zwar schon Ende Februar grünes Licht   Klimastrategie. Diese wiederum orientiert sich an den EU-Klimazielen  tarifsystem darf nicht zu einem Fördersystem ad infi  nitum werden“,
 für die kleine Ökostromnovelle, aber zwischen den Parteien im Parla-  2030  und  den  Zielen  der  Pariser  Klimakonferenz  2015.  Österreich   warnt Koren. Er lehnt daher die Fortführung des Einspeisetarif-
 ment kam es bis zum Redaktionsschluss zu keiner Einigung. Das Gesetz   machte mit der Ratifi  zierung des Pariser Klimaabkommens die Ziele   systems in der derzeitigen Form kategorisch ab. Stattdessen pocht
 erfordert im Plenum des Nationalrats eine Zweidrittelmehrheit. Die   verbindlich. Zur Erinnerung: Auf internationaler Ebene hatten sich auf   Koren auf einen raschen Beschluss der großen Ökostromnovel-  Kleine Ökostromnovelle im Überblick: Nach drei Jahren zäher
 Gesetzwerdung wird aufgrund von Verhandlungsdifferenzen bis  auf   der Klimakonferenz in Paris im Dezember 2015 erstmals 195 Staaten   le. „Die im Arbeitsprogramm der Bundesregierung für eine große   Verhandlungen wurde die kleine Ökostromnovelle bis zum Redaktionsschluss
                                                              noch nicht beschlossen.
 Weiteres aufgehalten (siehe Kasten). Geht es nach dem Regierungs-  darauf geeinigt, die globale Erwärmung langfristig auf zwei Grad oder   Novelle angekündigte Überleitung der Ökostromförderung in ein
 programm, sollte Ende Juni eine konkretisierte Klima- und Energie-  weniger zu begrenzen. Dazu sollen die globalen Netto-Treibhausgas-  marktkonformes und wettbewerbsorientiertes System entspricht   Kleinwasserkraft: Die Fördermittel für Kleinwasserkraftwerke in
 strategie für Österreich als Weißbuch auf dem Tisch liegen. Das Pa-  emissionen in der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts auf null redu-  grundsätzlich den Vorschlägen der Industriellenvereinigung: Wir   Österreich werden von 1,5 Millionen auf 2,5 Millionen Euro aufgestockt. Die
 pier soll die Basis für die große Ökostromnovelle sein, die nach dem   ziert werden. Der österreichische Strategieprozess läuft seit Frühling   haben uns für einen Paradigmenwechsel auf Basis der europäi-  zusätzliche Million wird aus dem „Resttopf“ aus Windkraft und Photovoltaik
 ursprünglichen Plan spätestens im Dezember ebenfalls im Minister-  vergangenen Jahres. Wirtschafts-, Umwelt-, Sozial- und Verkehrs-  schen Energie- und Umweltbeihilfeleitlinien ausgesprochen“, sagt   genommen.
 rat behandelt werden soll. Das Ergebnis sollte Österreichs neue und   ministerium starteten einen Konsultationsprozess als Diskussions-  Koren. Auch die Arbeiterkammer pocht auf die baldige Umsetzung   Windkraft: Keinen frischen Wind bringt die kleine Novelle für die Wind-
 langfristig ausgerichtete Energie-und Klimapolitik für die kommenden   grundlage für die Erstellung einer integrierten Energie- und Klima-  der großen Ökostromnovelle. Die darin verankerte Transformation   kraftbetreiber. Die Verfallsfrist für bereits genehmigte Anlagen wird auf vier
 13 Jahre sein. Ob die Strategie auch wirklich in Form eines Weißbuchs   strategie: Das Grünbuch, das gemeinsam vom Fraunhofer Institut für   des gegenwärtigen Einspeisetarifsystems sei dringend erforder-  Jahre verlängert. Rund 260 Windkraftanlagen warten auf ihre Genehmigung
 kommt, ist noch offen. Am Ende könnte es ein Papier geben, das die   System- und Innovationsforschung (ISI) und der consentec Gmbh ver-  lich.  Dabei müsse der Fokus auf rohstoffunabhängige, zukunfts-  zum Baustart.
 konkreten Ausgestaltungen des Stromsektors, eine Intensivierung des   fasst wurde, war das Ergebnis. Es hat die bestehende Situation in Be-  fähige Technologien gelegt werden.  „Die  Umsetzung hat so zu   Photovoltaik: Durch eine Änderung des Elektrizitätswirtschafts- und
 Anteils erneuerbarer Energien am Endenergieverbrauch und konkrete   zug auf CO -Emissionen, Energieverbrauch und Energieaufbringung   erfolgen, dass damit auch gesamtwirtschaftliche Ziele wie   Organisationsgesetzes (Elwog) können nun auch Bewohner von Mehrfamilien-
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 Vorstellungen zur Entwicklung im Verkehrssektor zum Inhalt haben   in Österreich analysiert und vergleicht existierende Szenarien für eine   Vollbeschäftigung, Wertschöpfung und Innovation unterstützt   häusern den auf dem Dach selbst erzeugten Strom nützen. Bisher musste der
 wird. Mag. Wolfgang Schneider, von der Abteilung Presse, Öffentlich-  zukünftige Entwicklung. Dabei wurden die wichtigsten Sektoren be-  werden",  sagt AK-Energie-Experte Josef Thoman. Seine konkrete   Strom zuerst in ein öffentliches Netz eingespeist und dann teurer zurückge-
 keitsarbeit im Wirtschaftsministerium: „Die Energie- und Klimastra-  trachtet und relevante Fragestellungen aufgeworfen. Das darin fest-  Forderung: Deckelung der Förderkosten sowie deren faire Verteilung   kauft werden.
 tegie wird keine detaillierten  Maßnahmen  auf  Punkt  und  Beistrich   gelegte Zielquartett der Energie- und Klimapolitik umfasst neben den   auf alle Energieverbraucher. „Das ist zentrale Grundvoraussetzung   Biogas: Hocheffi zienten Biogasanlagen werden neue, siebenjährige Nach-
 beinhalten, sondern die Grundlage für die konkrete Ausarbeitung von   Dimensionen der Nachhaltigkeit auch Versorgungssicherheit, Wettbe-  für das Gelingen des Transformationsprozesses. Das gilt nicht nur   folgetarife in Aussicht gestellt. Für wirtschaftlich unrentable und technologisch
 Maßnahmen – mit Zeitplänen für weitere Arbeiten.“  werbsfähigkeit und Leistbarkeit.   im Bereich der Ökostromförderung, sondern in der gesamten Klima-   veraltete Anlagen stellt das überarbeitete Ökostromgesetz eine letztmalige
 Foto: istock      Foto: Zinner      und Energiepolitik“, sagt Thoman.  Unterstützung in Form einer einmaligen Abwrackprämie in Aussicht.





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